Packstoff
15. Februar 2022
Als Packstoffe werden Werkstoffe bezeichnet, die als Umverpackung oder innerhalb von Verpackungen dazu dienen, die jeweiligen Güter für den Transport zu sichern. Packstoffe können je nach Art und Schutzbedarf des Inhalts aus den verschiedensten Materialien bestehen. Dazu zählen organische Stoffe wie Holz, Karton, Papier, Textilien oder anorganische Stoffe wie Glas, Metall oder Kunststoffe. In einem Verbund-Packstoff werden unterschiedliche Materialien kombiniert wie z.B. in Verbundkartons für Milch und andere Getränke. Die Packstoffe werden in die sogenannten Packmittel und die Packhilfsmittel unterschieden. So wäre z.B. eine Holzkiste zum Versenden eines Geräts ebenso Packmittel wie z.B. die Holzwolle, die innerhalb der Holzkiste das Verrutschen und die Beschädigung des Geräts durch Stöße verhindern soll. Als Packhilfsmittel würden bei dieser Art Verpackung Gummibänder, Klebeband, Schnüre und ähnliches eingesetzt, die zur Sicherung oder zum Verschluss der Packmittel dienen. Die jeweilige Terminologie für Packstoff und Packmittel wird in der DIN 55405 geregelt.
Die notwendige Differenzierung für Packstoffe
Bezeichnungen für einen Packstoff wie Holz, Kunststoff, Metall, Keramik oder Kork sind allerdings Oberbegriffe, die einer genaueren Differenzierung benötigen. So kann der Packstoff Holz nach Herkunft, Art des Baumes und Art der Bearbeitung unterschieden werden. Hartholz von Lärche in Blöcken ist ein völlig anderer Packstoff wie z.B. Pressspan oder Holzwolle. Papier und Pappe als Verpackung gibt es in nahezu unzähligen Erscheinungsformen, sei es als Kraftpapier, gewachstes Papier, recyceltes Papier oder als Karton und Wellpappe. Die Notwendigkeit der genauen Differenzierung einer Verpackung nach Herstellungsform und Eigenschaften lässt sich erst recht beim Kunststoff erkennen. Zwischen Polyethylen in Folienform und dem PET für Trinkflaschen als Packstoff besteht ein ähnlich großer Unterschied wie zwischen Acrylglas und PVC in seinen vielen Formen. In den letzten Jahrzehnten gewinnen sogenannte Biokunststoffe immer größere Bedeutung. Diese Art Kunststoff wird zwar wie jeder Kunststoff durch Polymerisation hergestellt, lässt sich aber wie z.B. Cellulose biologisch abbauen. Teils durch private teils durch gesetzliche Initiative werden Kunststoffe als Packmittel im Einzelhandel immer mehr durch textile Packstoffe wie Jute oder auch Karton bzw. Pappe ersetzt.
Welcher Packstoff für welchen Zweck?
Für den gewerblichen bzw. industriellen Einsatz von Packmitteln bedarf es schon allein aufgrund dieser Vielfalt einer gründlichen Analyse. Die Wahl der Packmittel und Packhilfsmittel für eine Verpackung hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Zum ersten ist sicher der wirtschaftliche Aspekt zu bedenken, da sich die Preise für Material und die jeweilige Verarbeitung sehr stark unterscheiden. Dann gilt es das Packmittel nach den Ansprüchen der zu schützenden Inhalte auszuwählen. Hier müssen einerseits die Art der Belastung wie auch die jeweilige Sensibilität der Güter berücksichtigt werden. Nicht zuletzt bildet der Packstoff auch einen Teil des Marketings. Ein hochwertiges Luxusgut bedarf meist eines entsprechend anspruchsvollen Packmittels, um beim Kunden Anklang zu finden. Zunehmend wichtig wird die Frage nach der Wiederverwendbarkeit oder der Recyclebarkeit der Packstoffe. Hierbei stellen vor allem Verbundwerkstoffe z.B. aus verschiedenen Kunststoffen hohe Ansprüche. Anforderungen an Verpackungen wie z.B. Materialien, Wiederverwendbarkeit oder Rücknahme wurden seit 1991 in der Verpackungsverordnung und seit 2019 vom nachfolgenden Verpackungsgesetz geregelt.